„Wenn man auf Malta lebt, hat man das Meer praktisch ständig vor Augen“, sagt Karmenu Vella. Der maltesische Politiker ist mit dem Meer, seinen Chancen und Risiken, aufgewachsen. „Themen wie Überfischung, Verschmutzung und Klimawandel erfährt man auf so einer kleinen Insel wie Malta viel unmittelbarer“, so Vella weiter. Für ihn sei das auch ein Grund, sich als EU-Kommissar besonders mit den Problemen der Meere und deren langfristiger Lösung auseinanderzusetzen.

Karmenu Vella wurde 1950 auf Malta geboren. Er studierte Agrarwissenschaften und Bauingenieurwesen und war als Bauingenieur und Architekt tätig. Seit 1976 ist er Abgeordneter der Malta Labour Partei und war unter anderem maltesischer Tourismusminister. Seit 2014 ist er Kommissar für Umwelt, Maritime Angelegenheiten und Fischerei in der EU-Kommission unter Jean Claude Juncker.



Kiels Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer, Min.Dir. Volker Rieke, Abteilungsleiter im Bundesforschungsministerium, Schleswig-Holsteins Umweltminister Jan Philipp Albrecht, GEOMAR-Direktor Prof. Dr. Peter Herzig und Dr. Cornel Wisskirchen von der Deutschen Bank gratulieren dem Preisträger Karmenu Vella (2. v. r.) zum Deutschen Meerespreis 2018. Foto: Jan Steffen/GEOMAR

Ministerpräsident Daniel Günther würdigte die große Bedeutung der internationalen Meeresforschung: „Trotz beachtlicher Wissenszuwächse können und müssen wir noch viel mehr über unsere Ozeane verstehen. Daher ist die weitere Forschung so wichtig, auch im Hinblick auf den Klimawandel. Wir sind in Schleswig-Holstein dankbar, dass EU-Kommissar Karmenu Vella der Meerespolitik einen so hohen Stellenwert gibt“, sagte er. Neben Minister Albrecht würdigten auch hochrangige Gratulanten wie der ehemalige US-Außenminister John Kerry, Fürst Albert II. von Monaco, Bundesumweltministerin Svenja Schulze und der stellvertretende Direktor der Unesco, Vladimir Ryabinin, in Videobotschaften die Verdienste von Karmenu Vella. „Die Vielzahl von Grußworten hochkarätiger Persönlichkeiten für den diesjährigen Preisträger unterstreicht in eindrucksvoller Weise die Leistung von Karmenu Vella“, sagt GEOMAR Direktor Prof. Dr. Peter Herzig. Auch wenn es im Vorfeld einige kritische Stimmen gab, zeigten diese Bekundungen sehr deutlich, welch hohes Ansehen der EU-Kommissar auf internationaler Bühne genieße, so Herzig weiter. Dr. Cornel Wisskirchen, Sprecher der Regionalen Geschäftsleitung Nord der Deutsche Bank AG, würdigt ebenfalls die Leistung des maltesischen Politikers. „Lassen Sie uns die Verleihung des Deutschen Meerespreises an EU-Kommissar KarmenuVella auch als Motivation und Aufforderung an die Politik verstehen, in Zukunft noch entschiedener die dringenden Probleme der Weltmeere anzugehen. Mit Vellazeichnen wir eine Persönlichkeit aus, die nicht nur auf EU-Ebene wichtige Akzente gesetzt hat“, so Dr. Wisskirchen. Dies werde auch durch die Zusage der EU anlässlich der diesjährigen OurOcean Konferenz auf Bali unterstrichen, in den kommenden Jahren 300 Millionen Euro für Blue Economy, Auswirkungen des Klimawandels, Meeresverschmutzung, Meeresschutz und nachhaltige Fischerei bereitzustellen.



Schleswig-Holsteins Umweltminister Jan Philipp Albrecht. Foto: Jan Steffen/GEOMAR

„Die Europäische Kommission hat durch ihre veränderte Fischereipolitik in den letzten Jahren wichtige Schritte für den Schutz der Fischbestände in Europa in die Wege geleitet“, sagt Jan Philipp Albrecht, Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung des Landes Schleswig-Holstein in seiner Laudatio für Karmenu Vella während der festlichen Preisverleihung am GEOMAR. „Kommissar Vella steht stellvertretend für diese Fortschritte. Natürlich gibt es noch viele Defizite in der Fischereipolitik, diese haben aber auch die Mitgliedstaaten der EU selbst mit zu verantworten. Es gilt daher gemeinsam an diesen Defiziten zu arbeiten“, so der schleswig-holsteinische Umweltminister.

   
    Mehr zur Preisverleihung unter www.geomar.de    
   
   
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